Einwohner
Vietnam hat eine Bevölkerung von etwa 100 Millionen Menschen (Stand 2023). Die Bevölkerung setzt sich überwiegend aus Vietnamesen (etwa 85 %) zusammen, aber es gibt auch 53 anerkannte ethnische Minderheiten, darunter die Tay, Thai, Hmong und Khmer. Vietnam ist ein Land mit einer relativ jungen Bevölkerung, und etwa 70 % der Menschen leben in ländlichen Gebieten.
Hauptstadt
Die Hauptstadt von Vietnam ist Hanoi, eine Stadt mit einer langen Geschichte und kulturellen Bedeutung. Hanoi ist das politische Zentrum des Landes und beherbergt zahlreiche Regierungsgebäude, Botschaften und kulturelle Einrichtungen. Die größte Stadt und das wirtschaftliche Zentrum des Landes ist jedoch Ho-Chi-Minh-Stadt (ehemals Saigon).
Wirtschaftskraft
Vietnam hat eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften in Südostasien. Die Wirtschaft basiert stark auf der Produktion von Elektronik, Textilien, Landwirtschaftsprodukten wie Reis, Kaffee und Kautschuk sowie dem Export von Maschinen und Mobiltelefonen. Das Land hat sich zu einem wichtigen globalen Produktionsstandort entwickelt, insbesondere für ausländische Unternehmen, die von den wettbewerbsfähigen Arbeitskosten profitieren. Der Tourismus ist ebenfalls ein bedeutender Wachstumssektor. Die vietnamesische Regierung setzt auf umfangreiche wirtschaftliche Reformen und Freihandelsabkommen, um die Wirtschaft weiter zu fördern.
Kultur
Die vietnamesische Kultur ist eine Mischung aus einheimischen Traditionen und Einflüssen aus China, Frankreich und anderen Ländern, die über die Jahrhunderte hinweg in Kontakt mit Vietnam standen. Der Konfuzianismus, der Buddhismus und der Ahnenkult spielen eine zentrale Rolle im Alltag der Vietnamesen. Wichtige Feste wie das Tết-Fest (vietnamesisches Neujahr) und das Mittsommerfest werden landesweit gefeiert. Die vietnamesische Küche ist für ihre Vielfalt bekannt und spielt eine zentrale Rolle im kulturellen Leben.
Währung
Die offizielle Währung von Vietnam ist der Vietnamesische Dong (VND). Der Dong ist eine relativ schwache Währung im Vergleich zu internationalen Standards, aber die vietnamesische Wirtschaft profitiert von den niedrigen Produktionskosten, was das Land zu einem attraktiven Standort für Investitionen macht.
Krankenversicherung und Sozialversicherungssystem
Vietnam verfügt über ein staatliches Krankenversicherungssystem, das eine grundlegende Gesundheitsversorgung für alle Bürger bietet. Die Vietnam Social Security (VSS) verwaltet das Kranken- und Sozialversicherungssystem. Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer leisten Beiträge zum System. Die Krankenversicherung deckt grundlegende Gesundheitsleistungen in öffentlichen Krankenhäusern ab, aber viele Menschen entscheiden sich für eine private Zusatzversicherung, um besseren Zugang zu medizinischen Diensten zu erhalten. Das Sozialversicherungssystem umfasst Renten-, Invaliditäts- und Arbeitslosenversicherungen.
Kosten für den Arbeitgeber
Die Arbeitgeber in Vietnam sind verpflichtet, Sozialversicherungsbeiträge zu leisten, die in der Regel etwa 17,5 % des Bruttogehalts eines Arbeitnehmers betragen. Diese Beiträge decken Rentenversicherung, Krankenversicherung und Arbeitslosenversicherung ab. Arbeitnehmer zahlen etwa 10,5 % ihres Gehalts in das System ein. Arbeitgeber müssen auch für die Verwaltung dieser Beiträge sorgen und die entsprechenden Abgaben an die Regierung abführen.
Gehalt und Boni
Der gesetzliche Mindestlohn in Vietnam variiert je nach Region, liegt aber 2023 zwischen 3,25 und 4,68 Millionen VND pro Monat. Gehälter variieren stark je nach Branche, Qualifikation und Standort. Ein 13. Monatsgehalt, oft als „Tết-Bonus“ bekannt, ist in vielen vietnamesischen Unternehmen üblich, obwohl dies nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. Leistungsabhängige Boni und weitere zusätzliche Vergütungen sind in größeren und internationalen Unternehmen häufig.
Gehaltsabrechnung
Die Gehälter in Vietnam werden in der Regel monatlich ausgezahlt. Arbeitgeber sind verpflichtet, die Löhne pünktlich zu zahlen und die entsprechenden Abzüge für Steuern, Sozialversicherungsbeiträge und andere gesetzlich vorgeschriebene Leistungen vorzunehmen. Die Gehaltsabrechnungen enthalten detaillierte Informationen zu den gezahlten Beträgen sowie den Abzügen.
Gesetzliche Feiertage
Vietnam hat insgesamt 11 gesetzliche Feiertage, darunter:
- Tết Nguyên Đán (Vietnamesisches Neujahr) – der wichtigste Feiertag, der mehrere Tage umfasst (Januar/Februar)
- Tag der Befreiung von Saigon (30. April)
- Tag der Arbeit (1. Mai)
- Nationalfeiertag (2. September)
An Feiertagen haben Arbeitnehmer Anspruch auf bezahlte arbeitsfreie Tage. Wenn sie an diesen Tagen arbeiten müssen, haben sie Anspruch auf eine Überstundenvergütung.
Arbeitszeiten
Die reguläre Arbeitszeit in Vietnam beträgt 8 Stunden pro Tag oder 48 Stunden pro Woche. Viele Unternehmen arbeiten nach einem 5-Tage-Woche-System. Überstunden sind zulässig, müssen aber mit einem Aufschlag von mindestens 150 % des regulären Stundensatzes vergütet werden. Für Nachtarbeit oder Überstunden an Feiertagen gibt es höhere Aufschläge.
Urlaub
Arbeitnehmer in Vietnam haben Anspruch auf mindestens 12 bezahlte Urlaubstage pro Jahr, abhängig von der Dauer der Betriebszugehörigkeit. Dieser Urlaubsanspruch erhöht sich mit der Dauer der Betriebszugehörigkeit, wobei für alle fünf Jahre ein zusätzlicher Urlaubstag gewährt wird. Zudem haben Arbeitnehmer Anspruch auf bezahlten Sonderurlaub für Hochzeiten, Geburten und Beerdigungen.
Arbeitsunfähigkeit
Bei Krankheit haben Arbeitnehmer in Vietnam Anspruch auf bezahlten Krankheitsurlaub, der durch die Sozialversicherung gedeckt wird. Der Anspruch hängt von der Dauer der Beschäftigung und den geleisteten Beiträgen ab. Arbeitnehmer müssen ein ärztliches Attest vorlegen, um Krankengeld zu erhalten. Die Höhe der Krankengeldzahlung hängt vom Lohn und der Dauer der Arbeitsunfähigkeit ab.
Kündigung/Abfindung
Die Kündigung eines Arbeitsverhältnisses in Vietnam unterliegt den Bestimmungen des Arbeitsgesetzes. Arbeitnehmer haben in der Regel Anspruch auf eine Kündigungsfrist von 30 Tagen bei unbefristeten Verträgen und 45 Tagen bei befristeten Verträgen. Eine Abfindung ist erforderlich, wenn ein Arbeitsverhältnis aus betrieblichen Gründen oder ohne Verschulden des Arbeitnehmers beendet wird. Die Höhe der Abfindung richtet sich nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit und beträgt in der Regel ein halbes Monatsgehalt für jedes Jahr der Betriebszugehörigkeit.