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Bevölkerung

Armenien hat eine Bevölkerung von etwa 2,8 bis 3 Millionen Menschen (Stand 2023). Die Bevölkerung besteht überwiegend aus ethnischen Armeniern (rund 98 %). Zu den Minderheitengruppen gehören Russen, Jesiden und Assyrer. Aufgrund wirtschaftlicher Herausforderungen und Konflikte hat es in den letzten Jahrzehnten eine signifikante Abwanderung gegeben.

Hauptstadt

Die Hauptstadt Armeniens ist Jerewan, die älteste kontinuierlich bewohnte Stadt der Welt. Sie ist das wirtschaftliche, kulturelle und politische Zentrum Armeniens und beherbergt etwa 1 Million Menschen, was einen bedeutenden Teil der Landesbevölkerung ausmacht.

Wirtschaftskraft

Die Wirtschaft Armeniens basiert auf den Sektoren Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen. Die Produktion von Kupfer, Molybdän, Edelmetallen und Diamanten spielt eine wichtige Rolle. Zudem gewinnen IT-Dienstleistungen und Tourismus zunehmend an Bedeutung. Das Land steht jedoch vor Herausforderungen wie Arbeitslosigkeit und der Abhängigkeit von Importen und ausländischer Hilfe, insbesondere aus Russland und der armenischen Diaspora. Trotz des wirtschaftlichen Wachstums bleibt Armenien stark abhängig von Rohstoffexporten und der Unterstützung internationaler Partner.

Kultur

Armenien hat eine reiche kulturelle Tradition, die stark vom Christentum geprägt ist, da es das erste Land war, das das Christentum im Jahr 301 n. Chr. zur Staatsreligion erklärte. Armenische Musik, Tanz und Literatur sind wichtige Bestandteile der nationalen Identität. Die armenische Chormusik und die traditionelle Kunst des Duduks (einem Holzblasinstrument) sind weltweit bekannt. Armenische Feste und Bräuche spiegeln die lange Geschichte und das reiche kulturelle Erbe des Landes wider.

Währung

Die offizielle Währung Armeniens ist der Armenische Dram (AMD). Ein Dram ist in 100 Luma unterteilt. Der Dram ist das einzige gesetzliche Zahlungsmittel für inländische Transaktionen.

Krankenversicherung und Sozialversicherungssystem

Armenien verfügt über ein öffentliches Gesundheitssystem, das jedoch oft unterfinanziert ist, weshalb sich viele Menschen auf private Gesundheitsdienste verlassen. Es gibt keine obligatorische Krankenversicherung. Der Staat bietet begrenzte kostenlose Gesundheitsleistungen an, aber die Qualität variiert stark, insbesondere zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. Das Sozialversicherungssystem deckt Renten, Arbeitslosenunterstützung und Unfallversicherungen ab. Die Renten- und Sozialversicherungsleistungen werden durch Beiträge von Arbeitgebern und Arbeitnehmern finanziert.

Kosten für den Arbeitgeber

Arbeitgeber in Armenien sind verpflichtet, etwa 23 % des Bruttolohns an die Sozialversicherung abzuführen. Diese Beiträge decken Renten und Sozialversicherungen ab. Je nach Branche und individuellen Arbeitsverträgen können zusätzliche Arbeitgeberkosten wie Arbeitslosenversicherung anfallen.

Gehalt und Boni

Die Gehälter in Armenien variieren je nach Branche, Qualifikation und Position. Der gesetzliche Mindestlohn beträgt derzeit etwa 75.000 AMD pro Monat (ca. 150 Euro). In vielen Unternehmen sind Boni nicht gesetzlich vorgeschrieben, werden jedoch je nach individueller Leistung und der finanziellen Situation des Unternehmens gezahlt. Leistungsbezogene Boni sind insbesondere im IT-Sektor und in internationalen Unternehmen weit verbreitet.

Gehaltsabrechnung

Bei der Gehaltsabrechnung in Armenien werden Abzüge für Steuern und Sozialversicherungsbeiträge berücksichtigt. Arbeitgeber sind verpflichtet, diese Beiträge ordnungsgemäß zu berechnen und abzuführen. Der Einkommensteuersatz liegt bei 23 % (Stand 2023), wobei erwartet wird, dass dieser in den kommenden Jahren leicht sinken wird.

Gesetzliche Feiertage

Die gesetzlichen Feiertage Armeniens umfassen unter anderem:

  • Neujahrstag (1. Januar)
  • Weihnachten (6. Januar)
  • Tag der Arbeit (1. Mai)
  • Unabhängigkeitstag (21. September)
  • Verschiedene religiöse und nationale Feiertage wie das Fest der Heiligen Jungfrau Maria und der Siegestag im Zweiten Weltkrieg (9. Mai).

Der genaue Feiertagskalender kann von Jahr zu Jahr leicht variieren.

Arbeitszeiten

Die gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitszeiten in Armenien betragen 40 Stunden pro Woche. Überstunden müssen zusätzlich vergütet werden, obwohl es keine strengen Regelungen für eine maximale Überstundenanzahl gibt. Flexible Arbeitszeiten werden in einigen Branchen zunehmend akzeptiert.

Urlaub

Arbeitnehmer in Armenien haben Anspruch auf mindestens 28 bezahlte Urlaubstage pro Jahr, zusätzlich zu den gesetzlichen Feiertagen. Die Urlaubstage werden oft durch Arbeitsverträge geregelt und können je nach Branche, Arbeitsvertrag und Dienstzeit variieren.

Krankenstand

Im Falle von Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Krankheit oder Unfall haben Arbeitnehmer Anspruch auf Lohnfortzahlung. Diese wird in der Regel bis zu 10 Tage vom Arbeitgeber übernommen, danach übernimmt die Sozialversicherung. Die Kosten der medizinischen Behandlung werden durch die staatliche oder private Krankenversicherung gedeckt, sofern der Arbeitnehmer entsprechend versichert ist.

Kündigung/Abfindung

Das armenische Arbeitsrecht regelt Kündigungen im Detail und schreibt in der Regel eine Kündigungsfrist von 30 Tagen vor, die je nach Arbeitsvertrag oder Dienstzeit variieren kann. Abfindungen sind nicht gesetzlich vorgeschrieben, können jedoch im Falle von ungerechtfertigten Kündigungen oder betriebsbedingten Entlassungen gezahlt werden.

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