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Einwohner:
Die Republik Moldau hat etwa 2,6 Millionen Einwohner (Stand 2023). Die Bevölkerung ist ethnisch vielfältig, wobei die Mehrheit Moldauer (auch ethnische Rumänen) sind. Es gibt auch bedeutende Minderheiten wie Ukrainer, Russen und Gagausen.
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Hauptstadt:
Die Hauptstadt der Republik Moldau ist Chișinău (deutsch: Kischinau). Mit etwa 700.000 Einwohnern ist sie die größte Stadt des Landes und das wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentrum.
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Wirtschaftskraft:
Moldau hat eine schwache Wirtschaftskraft im Vergleich zu westeuropäischen Ländern. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug 2023 etwa 14 Milliarden US-Dollar. Moldau ist stark von Landwirtschaft und Weinproduktion abhängig, und es gibt auch eine wachsende IT- und Outsourcing-Branche. Viele Moldauer arbeiten im Ausland, was zu hohen Rücküberweisungen führt, die einen bedeutenden Teil der Wirtschaft ausmachen. Die Arbeitslosigkeit ist relativ hoch, und viele Haushalte haben nur geringe Einkommen.
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Kultur:
Die moldauische Kultur ist stark von rumänischen Traditionen geprägt, da die Republik Moldau historische Verbindungen zu Rumänien hat. Es gibt Einflüsse von slawischen Nachbarländern und der osmanischen Vergangenheit. Die Sprache Moldaus ist Rumänisch (offiziell «Moldauisch» genannt), aber Russisch wird ebenfalls weit verbreitet gesprochen. Die orthodoxe Kirche spielt eine wichtige Rolle im kulturellen und religiösen Leben. Musik, Tänze, Folklore und traditionelle Feste haben großen kulturellen Stellenwert.
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Währung:
Die offizielle Währung der Republik Moldau ist der Moldauische Leu (MDL).
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Krankenversicherung und Sozialversicherungssystem:
In Moldau besteht eine obligatorische Krankenversicherung, die vom Staat verwaltet wird. Alle Arbeitnehmer und Arbeitgeber leisten Beiträge zum Gesundheitssystem. Der Zugang zur Gesundheitsversorgung ist universell, obwohl die Qualität je nach Region variieren kann. Das Sozialversicherungssystem deckt auch Renten, Mutterschafts-, Invaliditäts- und Arbeitslosenversicherung ab. Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber zahlen Beiträge zu diesem System.
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Kosten für den Arbeitgeber:
Die Kosten für den Arbeitgeber umfassen Sozialversicherungsbeiträge, die etwa 23 % des Bruttogehalts ausmachen. Dazu gehören Renten-, Krankheits- und Arbeitslosenversicherungsbeiträge. Arbeitgeber müssen auch für andere arbeitsrechtliche Verpflichtungen aufkommen, wie Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
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Gehalt und Boni:
Das Durchschnittsgehalt in Moldau liegt bei etwa 300 bis 400 Euro pro Monat, abhängig von der Branche. Der öffentliche Sektor zahlt oft niedrigere Gehälter als der private Sektor, insbesondere in der IT und bei internationalen Unternehmen. Boni sind nicht weit verbreitet, können aber in größeren Unternehmen leistungsabhängig gewährt werden.
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Gehaltsabrechnung:
In der Gehaltsabrechnung müssen in Moldau die Bruttobezüge sowie die Abzüge für Sozialversicherung und Einkommenssteuer klar ausgewiesen werden. Die Einkommenssteuer beträgt pauschal 12 % des Einkommens. Es gibt zusätzliche Abzüge für Sozial- und Krankenversicherungsbeiträge, die anteilig von Arbeitnehmern und Arbeitgebern getragen werden.
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Gesetzliche Feiertage:
Moldau hat eine Reihe gesetzlicher Feiertage, darunter:
- Neujahr (1. Januar)
- Internationaler Frauentag (8. März)
- Tag der Arbeit (1. Mai)
- Sieg über den Faschismus (9. Mai)
- Unabhängigkeitstag (27. August)
- Weihnachten (25. Dezember und orthodoxes Weihnachten am 7. Januar)
Insgesamt gibt es etwa 12 gesetzliche Feiertage, die für Arbeitnehmer frei sind.
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Arbeitszeiten:
Die Standardarbeitszeit in Moldau beträgt 40 Stunden pro Woche, in der Regel verteilt auf fünf Tage. Überstunden müssen gesetzlich entweder zusätzlich vergütet oder mit Freizeit ausgeglichen werden.
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Urlaub:
Der gesetzliche Mindestanspruch auf Urlaub beträgt 28 Kalendertage pro Jahr. Dies schließt Wochenenden mit ein, was effektiv etwa 20 Arbeitstage Urlaub pro Jahr bedeutet. In einigen Branchen oder je nach Betriebszugehörigkeit kann der Urlaubsanspruch höher sein.
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Arbeitsunfähigkeit:
Bei Krankheit muss der Arbeitnehmer ein ärztliches Attest vorlegen. Die ersten fünf Tage der Arbeitsunfähigkeit werden vom Arbeitgeber bezahlt, danach übernimmt die Sozialversicherung die Zahlung des Krankengelds, das etwa 70 % bis 90 % des Gehalts beträgt, abhängig von der Dauer der Betriebszugehörigkeit und der Krankheitsdauer.
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Kündigung/Abfindung:
Die Kündigungsfristen in Moldau richten sich nach der Dauer des Arbeitsverhältnisses und betragen in der Regel zwei Wochen. Für langjährige Mitarbeiter kann die Frist auf bis zu einen Monat steigen. Eine Abfindung wird in Moldau in der Regel nicht gezahlt, es sei denn, es handelt sich um betriebsbedingte Kündigungen oder besondere Vereinbarungen. Bei unrechtmäßiger Kündigung kann das Arbeitsgericht jedoch eine Entschädigung zusprechen.
Insgesamt bietet Moldau ein herausforderndes wirtschaftliches Umfeld, insbesondere aufgrund der niedrigen Löhne und der sich entwickelnden Wirtschaft. Das Land hat jedoch Fortschritte im Bereich der Sozialversicherung und Arbeitsrechte gemacht.